Erste Ausstellung nach Corona in der Galerie im Zollhäusl an der Salzachbrücke
Die Galerie von Luise Wittmann in den ehemaligen Zoll-Amtsräumen an der Tittmoninger Salzachbrücke hat sich über die Jahre durch die Vorstellung höchst unterschiedlicher Künstler und Kunstwerke ein interessiertes Publikum erkämpft, das die Grenzgänge der Galeristin zu schätzen weiß. Die Lage an der Landesgrenze zu Österreich ermutigt zum Ausloten scheinbar sicherer Grenzen. Dabei geht es in der Kunst nie unmittelbar um politische oder geographische Grenzen. Selbst dann nicht, wenn plötzlich eine Pandemie oder ein Krieg in Europa die sicher geglaubten Standpunkte erschüttert.
Die Ausstellung, die am 23. Juli mit einer Vernissage beginnt, war schon einmal für das Frühjahr 2020 geplant. Damals konnte sie wegen des ersten Lockdowns und der Grenzsperrung nicht stattfinden. Inzwischen sind auch im engen Zollhäusl wieder Ausstellungen möglich, aber nun haben sich die politischen Verhältnisse verändert. Aus Erschütterung darüber tritt der Künstler nur noch unter Pseudonym an die Öffentlichkeit. Antschai also hat in München Malerei und Graphik studiert und lebt seit 1974 als freischaffender Maler und Graphiker im Rupertiwinkel. Als weltoffener und kreativer Geist hat er viele Länder bereist und ihre Eigenheiten verinnerlicht, er hat in Frankreich, Italien, USA, Österreich und vielen Städten Deutschlands ausgestellt. Er lässt sich dabei mit voller Absicht von wechselnden Strömungen des Bewusstseins beeinflussen. Das Lebenswerk, das dabei entstanden ist, reicht vom Surrealismus über buddhistisch geprägten Symbolismus bis zur informellen Farbkomposition.
Die Auswahl aus seinem vielgestaltigen Werk, die das Zollhäusl präsentiert, steht unter dem Titel „Phantastische Welt – Graphik, Radierung, Malerei“ und enthält neben den bereits 2020 vorgesehenen Arbeiten auch ganz neue, in Stil und Inhalt verschiedene Arbeiten. Fremde Kulturen, vor allem die chinesische und die von Sri Lanka und Nepal, aber auch bodenständige Naturliebe und Symbolik, sind darin festgehalten. Und immer geht es um die nie endende Suche nach den Grenzen des Begreifens.
Die Ausstellung ist vom 24. Juli bis zum 7. August 2022, jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 15:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Die Vernissage findet am Samstag, 23. Juli um 19:00 Uhr statt. Eine kurze Einführung in das bildnerische Werk von Antschai hält Josef Wittmann, für den musikalische Rahmen konnte Sebastian Brangenberg gewonnen werden. Der Eintritt ist frei.